Die Songs auf meinem Album „Elektrisiert“ – Teil 2

Nachdem ich in Teil 1 von den Songs 1. – 6. berichtet habe, widmet sich dieser Blogeintrag den Songs 7. – 12. auf meinem Album „Elektrisiert“. Ich freue mich, auch über diesen zweiten Teil meines Albums zu schreiben. Worum es in den Songs geht und wie und wann sie entstanden sind.

 

7. Handvoll Worte

Bereits im Juni 2015 hab ich begonnen den Song „Handvoll Worte“ zu schreiben. Zu Anfang klang der Song noch ganz anders als in der Endfassung.

Ich weiß noch, dass ich die erste Demoversion einem befreundeten Songwriter geschickt habe. Der hat den ganzen Song auseinandergenommen und alles kritisiert. Daraufhin habe ich den Song mehrere Monate nicht angetastet, aber ihm bzgl. der Strophen recht gegeben, die waren teils nicht so einfallsreich wie gewollt. Auf einer Zugfahrt von Hamburg nach Berlin kam mir dann aber die zündende Idee und ich habe die Strophen noch mal umgeschrieben, so wie sie jetzt sind. Ich hatte gerade einen Streit mit einer sehr guten Freundin hinter mir. Ich habe deshalb viel über mich selbst nachgedacht. Viel zu oft erwische ich mich dabei, wie ich jemandem im Streit Dinge an den Kopf werfe, die ich eigentlich nicht so meinte oder die einfach „härter“ klangen als gewollt. Und dann wünsche ich mir oft, dass ich die Worte nie ausgesprochen hätte. Kennt ihr solche Momente nicht auch? Wenn man sich selbst „ohrfeigen“ möchte, weil man dieses oder jenes gesagt hat und das man es so gerne nicht gesagt hätte? Darüber erzählt dieser Song. Aber auch über das Verzeihen können.

 

8. Verliebt

Der Songs „Verliebt“ hat eine witzige, wenn auch traurige Geschichte, denn alles was ich in dem Songs erzähle ist wirklich genau so passiert. Ich war auf einer Hochzeit und Abends beim Feiern erzählte mir der Ehemann der einen Trauzeugin, dass er in die anderen Trauzeugin (die mit ihrem Freund da war), verliebt ist und das bereits seit 10 Jahren. Eine sehr wirre Story, die mich den Rest der Nacht so beschäftigt hat, dass ich am nächsten Tag direkt einen Song darüber schrieben musste. Das hat auch nicht lange gedauert. Die verrückte Situation auf der Hochzeit hatte mir da eine echte Steilvorlage geliefert und die Idee für die Melodie hatte ich bereits auf der Rückfahrt nach Hause. Ich habe mich dort sofort ans Klavier gesetzt und eine erste Demoaufnahme von dem Song gemacht. Mit Rich habe ich im Studio das Arrangement dazu ausgearbeitet. Und fertig war der Song.

 

9. Ohne dich

Der Song „Ohne dich“ ist auch an einem Klavierabend entstanden. Er war einer der „schnellen“ Songs, wo ich ohne viel Nachdenken genau wusste, wie der Song klingen soll und wie der Text lautet. Deshalb habe ich noch in der selben Nacht ein Demo aufgenommen. Da ich ein Fan von Christina Aguilera bin und deshalb auch ein großer Fan von vielen Stimmen und Choreffekten,  wusste ich sofort, dass es bei diesem Song so sein sollte.

Ich nahm mit Rich im Studio sehr viele verschiedene Stimmen auf und wollte, dass diese zeitgleich zu hören sind. Ich finde, dass das einfach perfekt zu dem Song passt.

 

In dem Song geht es um den gleichen oben genannten Streit, der mich auch zu „Handvoll Worte“ inspiriert hat. Es geht also wieder um eine Freundin und nicht um eine Liebessituation, aber ich glaube vom Text her, kann man es auch auf Letzteres übertragen. Bei dem Streit habe ich nämlich einfach aufgelegt und danach natürlich geärgert, weil sich die Freundin nicht von selbst wieder gemeldet hat. Da ich aber aufgelegt hatte, war natürlich mein Stolz zu groß wieder anzurufen. Bis ich es dann doch tat. Aber sie ging nicht ans Telefon…

 

10. Denk endlich nach

Dieser Song ist der einzige auf dem Album, den ich bereits vor Jahren fertig geschrieben habe. Ich war aber mit der Aufnahme (ich glaube aus 2011), nie zufrieden und wollte den Song unbedingt noch einmal aufnehmen. Er ist dem Original bis auf Kleinigkeiten ähnlich geblieben, aber der Gesang ist nun so, wie ich ihn wollte. Ich habe den Song für eine Freundin geschrieben, die dauernd von ihrem damaligen Freund versetzt wurde. Sie hat das natürlich total fertig gemacht, aber trotzdem hat sie es immer und immer wieder mit sich machen lassen.

Die Idee für den Refrain hatte ich Abends am Küchentisch. Ich schaute gerade auf die Uhr, weil ich auf eine Freundin wartete. Da kam diese Phrase mit der Melodie einfach in meinen Kopf und der Rest hat sich eigentlich wie von selbst ergeben.

 

11. Augenblick

Der Song „Augenblick“ ist neben „Alles was ich weiß“, der zweite Song bei dem ich nicht einfach eine Idee für eine Melodie oder Text hatte, sondern Rich hat mir das Instrumental von dem Song geschickt und gefragt, ob ich dafür nicht einen Text schreiben wollte. Daraufhin habe ich mich mit meinen Kopfhörern und dem Song an mein Klavier gesetzt und einfach mal geguckt was passiert.

Irgendwie kam mir dabei die Gesangsmelodie für den Refrain ins Ohr. Und auch dieses Wort „Augenblick“. Ich kann nicht mal sagen, ob ich den Song eigentlich an mich selbst richte. Zumindest würde er in vielen Momenten in meinem Leben auch zu mir passen. Denn viel zu oft schaue ich nur auf Dinge, die ich nicht habe, oder die ich nicht erreicht habe. Dabei sollte ich das sehen, was ich habe. Deshalb wollte ich auch einen Einstieg in den Song haben, wo sich der Hörer wiederfindet und laut „Jaaaaa“ schreien kann. Eine Art Befreiung vom „was könnte sein“. Deshalb der Einstieg mit:

„Die Zeit soll alle Wunden heilen, glaubst du daran?“

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

 

12. Die letzte Chance

Der Song „Die letzte Chance“ ist an einem langen Abend am Klavier entstanden. Ich muss vorher James Bond geguckt haben, anders kann ich es mir nicht erklären.

Ich hatte einfach diesen James Bond Sound im Kopf und diese Klavierlinie. Und zuvor hatte mir bereits diese Phrase „Du setzt mir die Pistole auf die Brust.“ im Kopf herumgespukt. Dieser Satz ist eine so schöne Metapher, wie jemand unter Druck gesetzt wird und eine Entscheidung treffen muss.

Bei dem Song habe ich auch einen neuen „Approach“ gewagt und mir einfach mal gedacht, „Komm, schreib einfach mal drauf los, ohne jedes Wort in die Waagschale zu werfen“. Daraus wurde dann der Song. Ich habe den Song geschrieben, ohne eine bestimmte persönliche Story im Kopf zu haben und einfach mal drauf los probiert. Es hat super Spaß gemacht im Studio den passenden Sound zu finden und an dem Intro zu arbeiten. Ich liebe es einfach. Und natürlich die E-Gitarre in der zweiten Strophe.

 

Damit bin ich auch schon am Ende angelangt. Ich hoffe, es hat euch gefallen von meinen Songs auf dem Album zu lesen. Ich freue mich auch sehr über Feedback oder Anregungen für weitere Blogeinträge!

 

Eure Charly